Du denkst, eure Beziehung wäre viel besser, wenn dein Partner oder deine Partnerin sich einfach ein wenig ändern würde? Wenn er oder sie nur mehr von diesem oder weniger von jenem tun würde?
Und das eigentliche Problem liegt – natürlich – bei deinem Gegenüber?
Glaub mir: Sehr wahrscheinlich denkt dein Partner oder deine Partnerin genau das Gleiche über dich.
Selbst wenn sich dein Gegenüber tatsächlich ändern würde, dein Unterbewusstsein würde schnell etwas Neues finden, das nicht passt. Und nehmen wir mal an, dein Partner würde sich so stark verändern, dass es wirklich nichts mehr zu kritisieren gäbe – wie fändest du das?
Ein Mensch ohne Fehler?
Die permanente Konfrontation mit vermeintlicher Perfektion?
Du würdest dich plötzlich nur noch mit deinen eigenen Schwächen konfrontiert sehen. Das wäre schwer auszuhalten.
Denn darum geht es gar nicht. Es geht nicht darum, deinen Partner zu optimieren. Es geht darum, dich wirklich einzulassen.
Was hindert dich eigentlich daran, dein Gegenüber so anzunehmen, wie er oder sie ist?
Kannst du dich selbst überhaupt annehmen – mit deinen eigenen Macken und Unzulänglichkeiten?
Oder hältst du dich insgeheim für „besser“ – weil du mehr gibst, mehr machst, mehr leistest?
Perfektion beim anderen würde dich nur auf deine eigene Unvollkommenheit zurückwerfen. Und das auszuhalten, ist herausfordernd.
Was es braucht, ist ein Perspektivwechsel:
Lerne, die kleinen Eigenheiten deines Partners zu sehen – und zu lieben.
Greade das macht Ihn oder Sie aus und sie gehören genauso zu eurer Beziehung wie deine eigenen.
Ein wichtiger Hinweis:
Ich spreche hier über Partnerschaften, die grundsätzlich auf einer gesunden Basis stehen.
Wenn du jedoch das Gefühl hast, dass dir dein Gegenüber nicht guttut oder du sogar unter toxischem Verhalten leidest – etwa durch psychische oder physische Gewalt –, dann suche dir bitte Hilfe. Niemand sollte Gewalt erfahren müssen. In solchen Fällen ist es entscheidend, dass du dich schützt. Eine Therapeutin oder ein Therapeut kann dich dabei unterstützen.